Corona: Haustiere können sich doch infizieren

Wenn Hunde- und Katzen­halter auf Nummer sicher gehen möchten, können sie ihr Tier auf COVID-19 testen lassen, müssen den Test aller­dings selbst finan­zieren. Auf dem Foto: Die vier Sennenhund-Rassen Großer Schweizer, Berner, Appen­zeller und Entle­bucher (v.l.n.r.). Foto: Leuch­tender Hund, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Corona: Haustiere können sich doch infizieren

Was noch vor drei Monaten als unwahr­scheinlich galt, ist jetzt Realität: Auch Haustiere können sich mit dem neuen Corona­virus SARS-CoV‑2 infizieren. Weltweit gibt es dafür mittler­weile Beispiele. Aller­dings sind die Fallzahlen sehr gering, und nur Hunde, Katzen, Nerze und Frettchen sind nach bishe­rigen Erkennt­nissen betroffen. Experi­mentell seien unter anderem Hunde und Katzen infiziert worden, sagt Prof. Dr. Dr. Thomas Vahlenkamp (56), Direktor des Instituts für Virologie der Veteri­när­me­di­zi­ni­schen Fakultät der Univer­sität Leipzig. Während Hunde keine Symptome zeigten, hätten Katzen – ähnlich wie infizierte Menschen – Atemwegs­be­schwerden und teilweise Durchfall bekommen.

»Das Corona­virus scheint sich bei Katzen vermehren zu können«, erklärt Vahlenkamp. Ähnliche Erfah­rungen hätten Betreiber von Nerzfarmen in den Nieder­landen und Dänemark gemacht, wo die Tiere Atemwegs­be­schwerden gezeigt haben und teilweise daran starben. »Infek­tionen sind möglich, treten aber sehr selten auf, und sie standen immer im Zusam­menhang mit einem humanen Fall«, berichtet der Experte. Wenn also Hunde- oder Katzen­be­sitzer mit dem neuen Corona­virus infiziert sind, besteht auch für ihre Haustiere eine Infek­ti­ons­gefahr. Weltweit sei aber kein Fall bekannt, bei dem umgekehrt ein infiziertes Tier einen Menschen angesteckt habe. Wer mehrere Hunde und Katzen hält, sollte aller­dings wissen, dass sich die Tiere auch unter­ein­ander anstecken können.

»Das soll aber nicht zu Verun­si­cherung bei Hunde- und Katzen­be­sitzern führen«, sagt Vahlenkamp. Die Zahl der Fälle sei äußerst gering. So habe es unter anderem in Frank­reich, Spanien, Belgien, Deutschland, China und den USA einzelne solcher Infek­tionen gegeben. Auch im Zoo in New York haben sich Tiger infiziert – mögli­cher­weise bei Besuchern oder Tierpflegern. Daraufhin hätten Forscher am Harbin Veterinary Research Institute in China die experi­men­tellen Unter­su­chungen vorgenommen.

Wenn Hunde- und Katzen­halter auf Nummer sicher gehen möchten, können sie ihr Tier auf COVID-19 testen lassen, müssen den Test aller­dings selbst finan­zieren. Auch das Institut für Virologie der Univer­sität Leipzig bietet solche Tests an.

Textquelle: Susann Huster, Univer­sität Leipzig

Bildquelle: Wenn Hunde- und Katzen­halter auf Nummer sicher gehen möchten, können sie ihr Tier auf COVID-19 testen lassen, müssen den Test aller­dings selbst finan­zieren. Auf dem Foto: Die vier Sennenhund-Rassen Großer Schweizer, Berner, Appen­zeller und Entle­bucher (v.l.n.r.). Foto: Leuch­tender Hund, Lizenz: CC BY-SA 3.0